Tipps für Anfänger
Camping liegt voll im Trend: Urlaub im eigenen Land oder im benachbarten Ausland mit entspannter Anreise, ganz ohne Stress und mitten in der Natur - im Zelt, Wohnmobil oder Campingbus erwartet dich Erholung pur. Wenn auch du den Urlaubstrend einmal ausprobieren möchtest, solltest du im Vorfeld schon einige Vorbereitungen treffen, die deine Ferien auf dem Campingplatz noch schöner machen.
Die passende Unterkunft

Zelt, Caravan, Miet-Wohnwagen, Hütte, Wohnmobil - beim Campingurlaub kannst du aus unterschiedlichen Unterkunftsarten wählen. Doch welche Behausung ist die richtige für dich? Damit dir die Entscheidung leichter fällt, haben wir die Vor- & Nachteile sowie Voraussetzungen der verschiedenen Unterkünfte zusammengefasst:
Camping im Zelt
Vorteile:
- optimal für Naturfreunde und Abenteurer: Neben Campingplätzen bieten sich in Deutschland auch spezielle Naturlagerplätze zum Zelten an. Aber Achtung: Wildcampen ist hierzulande - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - nicht erlaubt.
- günstig
- schnell aufgebaut
- lässt sich nach dem Urlaub schnell & platzsparend verstauen
- große Auswahl: vom kleinen Single- bis zum geräumigen Familienzelt
Nachteile:
- nur begrenzt für schlechtes Wetter geeignet
- geringer Komfort
- keine Sanitäranlagen
- wenig Privatsphäre
Voraussetzungen: keine
Camping im Caravan
Vorteile:
- mehr Stauraum als im Zelt
- Flexibilität beim Reisen am Urlaubsort: Auf dem Campingplatz angekommen, hängst du deinen Wohnwagen einfach ab und kannst dein Auto für Ausflüge nutzen
- in der Regel sind Sanitäranlagen, Kochnische sowie Schlaf- und Wohnmöglichkeiten enthalten
- leichte Pflege und Wartung
- in Anschaffung bzw. Miete häufig günstiger als ein Wohnmobil
Nachteile:
- es wird ein Zugfahrzeug mit Anhängerkupplung benötigt
- Fahren mit dem Anhänger will gelernt sein - oft reicht zudem der normale Pkw-Führerschein nicht aus
Voraussetzungen:
- Pkw-Führerschein & passendes Zugfahrzeug
- bei Gespannen über 3,5 t bzw. einem Anhänger-Gewicht über 750 kg: Anhängerführerschein (BE) bzw. Führerschein-Erweiterung (B96)
Urlaub mit dem Wohnmobil
Vorteile:
- einfacher zu fahren, als ein Caravan
- Wohnmobile bis 3,5 t können mit einem normalen Pkw-Führerschein gefahren werden
- gegenüber Fahrten mit dem Caravan verkürzt sich die Reisedauer, da mit dem Wohnmobil schneller gefahren werden darf
- Urlauber können sich - gesichert - auch während der Fahrt im Wohnbereich aufhalten
- eigene Sanitäranlagen, Kochnische, bequeme Schlaf- und Wohnmöglichkeiten
- neben Campingplätzen können auch Wohnmobil-Stellplätze genutzt werden
Nachteile:
- i. d. R. weniger geräumig, als ein Caravan
- im Vergleich zum Caravan mehr Wartungsaufwand
- in Anschaffung/Miete teurer als ein Caravan
- für Wohnmobile über 3,5 t benötigst du einen speziellen Führerschein
Voraussetzungen:
- bei Wohnmobilen bis 3,5 t: Pkw-Führerschein
- bei Wohnmobilen ab 3,5 t: Führerschein der Klasse C1
Mietunterkünfte auf dem Campingplatz
Viele Campingplätze bieten ihren Gästen neben Zelt- bzw. Stellplätzen auch verschiedene Unterkünfte - z.B. Hütten oder Wohnwagen - zur Miete an. So kannst du auch ganz ohne Voraussetzungen einen komfortablen Campingurlaub genießen. Besonders für Familien interessant sind darüber hinaus Campingplätze, die Apartments oder Ferienwohnungen zur Miete anbieten.
Campingplatz oder Stellplatz?

Campingplätze
Vorteile
- die Anlagen sind bewacht und für Fremde nicht zugänglich
- Standplätze werden reserviert
- je nach Größe des Standplatzes kann ein Vorzelt aufgebaut werden
- oft umfangreiches Freizeitprogramm wie Fahrrad- oder Bootsverleih, Beachvolleyball - ideal für Familien
- Sanitäranlagen
- Rezeption für Anmeldung, Fragen & Problemlösungen
- Anlagen befinden sich oft in schöner Lage z.B. am Flussufer oder an der Küste
Nachteile
- kostenpflichtig
- feste An- und Abreisezeiten
- Platzordnung muss eingehalten werden
- Ruhezeiten müssen eingehalten werden
Stellplätze
Vorteile
- flexible An- und Abreise möglich
- geringere Kosten, in der Regel muss nur der Strom bezahlt werden (Abrechnung oft über Münzautomaten)
- liegen oft am Flussufer oder am Stadtrand - optimal für Sightseeing
Nachteile
- Ansprechpartner sind meist nicht vor Ort, sondern nur telefonisch erreichbar
- Reservierung nicht möglich - besonders in der Hauptsaison kann es passieren, dass du bei Anreise keinen Stellplatz mehr bekommst
- die Stellplätze sind eher klein, Vorzelte sind nicht erlaubt, sogar das Ausfahren einer Markise kann zu Ärger mit den Nachbarn führen.
Glamping: Die besondere Art des Campens

Mit dem Begriff "Glamping" ist eine besonders komfortable Form des Campings - Glamouröses Camping - gemeint. Im Gegensatz zum normalen Camping, bringst du dabei deine Unterkunft nicht mit, sondern mietest dein Domizil auf dem Campingplatz. Der Art der Unterkunft sind dabei kaum Grenzen gesetzt - je nach dem Angebot deines Campingplatzes kannst du zwischen Wohnmobilen, Hütten, Tipis, Baumhäusern, Lodge-Zelten, Fässern, Hausbooten und vielem mehr entscheiden. Neben den ungewöhnlichen Schlafmöglichkeiten zeichnen sich Glamping-Plätze oftmals auch durch ihre traumhafte Lage mitten in der Natur sowie durch außergewöhnliche Freizeitangebote direkt auf dem Platz aus. So kannst du beispielsweise auf dem Panorama-Campingplatz Vital Camping Bayerbach in Niederbayern ein Bad im platzeigenen Hallenbad mit Thermalwasser nehmen. Die Blockhäuser und Schäferwagen des Campingplatzes Blauer See im niedersächsischen Garbsen befinden sich dagegen mitten in einem Naturschutzgebiet und Waldliebhaber kommen in den Baumchalets Allgäu im baden-württembergischen Missen-Wilhams auf ihre Kosten.
Tipps für Reiseplanung und Reise

- Als Anfänger solltest du mit einem Campingurlaub innerhalb Deutschlands beginnen. Hier sind nicht nur keine Sprachbarrieren zu erwarten, auch für Strom oder Gasflaschen benötigst du kein spezielles Equipment wie z.B. Adapter.
- Beim Urlaub im Ausland solltest du dich vorab darüber informieren, ob du beispielsweise eine Maut-Plakette benötigst, welche Regeln für Fahrradträger gelten, ob du mit Haustier einreisen darfst oder wie viele Warnwesten im Fahrzeug vorhanden sein müssen.
- Plane deine Route im Voraus. Wichtig dabei ist auch, dass du dir - besonders als Camping-Anfänger - nicht zu lange Strecken bzw. zu viele Etappen vornimmst, sonst wird dein Urlaub schnell stressig statt entspannt
- Sichere dir - besonders, wenn du zur Hauptsaison unterwegs bist - im Voraus deinen Platz auf dem Campingplatz bzw. Stellplatz deiner Wahl
- Mach dich vor Reiseantritt mit deinem Wohnwagen oder Wohnmobil vertraut - übe das Fahren, informiere dich über die Nutzung von Gas, Heizung, Camping-Toilette, Wassertank und Stromanschlüssen und lass dir zeigen, wie du dein Fahrzeug auch in unebenem Gelände richtig sicherst.
- Den Frischwassertank musst du vor Abfahrt nicht komplett füllen: Wasser bekommst du auf jedem Campingplatz, und je weniger Gewicht dein Fahrzeug hat, desto weniger Sprit verbrauchst du.
- Mach eine Packliste und berücksichtige dabei, dass du auch im Wohnwagen oder Wohnmobil deutlich weniger Platz zur Verfügung hast, als beispielsweise im Hotelzimmer. Neben Gegenständen des persönlichen Bedarfs musst du schließlich auch alles unterbringen, was du für Wartung und Betrieb deiner mobilen Unterkunft benötigst.
- Achte auf das zulässige Gesamtgewicht
- Achte beim Packen darauf, dass du dein Gepäck gleichmäßig im Wohnmobil bzw. Wohnwagen verteilst und denke daran, lose Gegenstände zu sichern. So vermeidest du unsicheres Fahrverhalten und Schäden am Fahrzeug bzw. Hänger. Außerdem solltest du schwere Gegenstände nach unten und leichtere Gegenstände nach oben packen - auch das stabilisiert die Fahrweise.
- Wenn dein Wohnwagen nicht über ein Kochfeld verfügt, besorge dir einen Campingkocher. So bist du unabhängig von den gastronomischen Angeboten auf dem Campingplatz und kannst dich auch in den Supermärkten am Urlaubsort mit Lebensmitteln eindecken, die du selbst zubereiten kannst.
- Für Maut, Parkplatzgebühren, Wasser, Waschmaschine, Trockner etc. solltest du immer etwas Kleingeld griffbereit haben.
- Entsorge dein Abwasser so oft wie möglich, um unangenehme Gerüche gar nicht erst entstehen zu lassen