Die Bucht des untertauchenden Drachen
Um die Halong-Bucht im Norden Vietnams ranken sich zahlreiche Sagen. Eine davon besagt, dass ein Drache, der in den umliegenden Bergen lebte, sich auf den Weg ans Meer machte. Auf seiner Wanderung zog er mit seinem Schwanz tiefe Furchen in das Land, die sich mit Wasser füllten, als der Drache ins Meer tauchte.
Eine andere Legende berichtet von einer Drachenmutter, die mit ihren Kindern dem Volk zur Hilfe eilte, als dieses von einer fremden Macht bedroht wurde. Die Drachen spuckten Perlen ins Wasser, die sich in schroffe Inseln verwandelten und den Angreifern den Weg ins Land versperrten. Den Drachen aber gefiel die neue Landschaft so gut, dass sie sich hier niederließen. Und so soll es auch heute noch vorkommen, dass zwischen den zauberhaften Inseln der Halong-Bucht ein Drache auftaucht.
Weltnaturerbe im Golf von Tonkin
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Gut, wahrscheinlich wirst du keinem echten Drachen begegnen, wenn du die Halong-Bucht besuchst. Aber das tut dem Zauber dieser einzigartigen Landschaft keinen Abbruch. Fast 2.000 Inseln und Inselchen ragen hier schroff aus den türkisblauen Fluten des Südchinesischen Meeres. Am besten kannst du die Bucht, die seit 1994 zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört, vom Wasser aus erkunden. An den Ufern finden sich zahlreiche Anbieter, mit denen du ein- oder mehrtägige Kreuzfahrten buchen kannst. Von der traditionellen Holzdschunke bis hin zum modern ausgestatteten Kreuzfahrtschiff hast du dabei die Qual der Wahl zwischen vielen unterschiedlichen Schiffstypen. Übernachtet wird bei den mehrtägigen Fahrten in der Regel auf der größten Insel der Halong-Bucht, Cát Bà, allerdings kannst du teilweise auch direkt auf den Booten nächtigen. Je nach der befahrenen Route zählen auch unterschiedliche Höhlen zu den Stationen deiner Bootstour durch die Bucht. Zu den schönsten gehört die Thien Chung Höhle, in der zahllose Stalagmiten und Stalaktiten in zauberhaftes Licht getaucht werden. Einen Besuch solltest du aber auch den berühmten schwimmenden Dörfern der Halong-Bucht abstatten. Rund um die felsigen Inseln leben einheimische Fischer und Perlenzüchter - und einige von ihnen bieten den vorbeischippernden Touristen auch von ihren Booten aus Waren zum Kauf an.