Architektonische Meisterwerke
Von Myanmar über Thailand bis hin nach Hawaii: Die schönsten buddhistischen Tempel der Welt versprühen nicht nur eine beeindruckende spirituelle Aura, sondern haben auch fürs Auge jede Menge zu bieten. Wir präsentieren dir die faszinierendsten Bauten rund um den Globus und verraten dir, welche beeindruckenden Geschichte hinter den architektonischen Meisterwerken stecken.
Seiganto-ji, Japan

Der japanische Seiganto-ji-Tempel überzeugt nicht nur mit seiner leuchtenden, zinnoberroten Pagode, sondern auch mit seinem atemberaubenden Standort. Umgeben von dichtem Wald, am Fuße des heiligen Wasserfalls Nachi-no-Ōtaki thront der Tempel inmitten der malerischen Landschaft. Die Legende besagt, dass es vor über 1.500 Jahren einen indischen Mönch in die heutige Präfektur Wakayama verschlug, welcher dort zu Ehren der Göttin des Mitgefühls, Kannon, einen Tempel errichtete. Über die Jahrhunderte hinweg wurde die Anlage erweitert, wiederaufgebaut und restauriert. Heute gehört der idyllische Komplex zu Japans UNESCO-Weltkulturerbe und erfreut sich besonders als erste Station des buddhistischen Saigoku-Pilgerweges großer Beliebtheit.
Borobudur, Indonesien

Auf Indonesiens Trauminsel Java erwartet dich die größte buddhistische Tempelanlage der Welt. Unter der Herrschaft der Sailendra-Dynastie entstand Borobudur vermutlich im 8. Jahrhundert, eingebettet im Herzen eines fruchtbaren Tals und umgeben von imposanten Bergmassiven. Trotz seiner wichtigen Rolle als spirituelles Zentrum des Buddhismus geriet der beeindruckende Komplex schon bald in Vergessenheit. Als sich das Machtzentrum Javas vor über 1.000 Jahren gen Osten verschob, überließ man den Baukomplex, welcher schon bald von Vulkanasche und dichter Vegetation bedeckt wurde, sich selbst. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Borobudur von einem britischen Forscher wiederentdeckt. Heute erstrahlen die über 3.000 Relieffiguren, 72 Stupen und 504 Buddha-Statuen dank aufwendiger Restauration wieder in altem Glanz.
Angkor Wat, Kambodscha

Als der portugiesische Geistliche Antonio da Magdalena 1586 als erster Reisende aus dem Westen Angkor Wat betrachtete, beschrieb er die imposante Anlage „als so außergewöhnlich, dass man sie weder mit einem Stift beschreiben,
noch mit einem anderen Monument in der Welt vergleichen kann“. Auch über 500 Jahre später begeistert der wohl bekannteste Tempelkomplex Kambodschas Menschen aus aller Welt. Ursprünglich dem hinduistischen Gott Vishnu geweiht, wurde die 160 Hektar große Anlage Ende des 12. Jahrhunderts zum heiligen Ort für den Theravāda -Buddhismus. Als Wahrzeichen des südostasiatischen Staates ziert das Juwel unter den buddhistischen Tempeln sogar die Landesflagge und zählt täglich zahlreiche Mönche zu seinen Besuchern.
Wat Benchamabophit, Thailand

Beim Bau des Wat Benchamabophit in Thailands Hauptstadt Bangkok kamen nur die feinsten Materialien zum Einsatz: Weißer Carrara-Marmor aus Italien, Bogenfenster aus kunstvollem Buntglas und Blattgold-Malereien prägen das imposante Erscheinungsbild des Tempels. Das Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Gebäude hat für Kunstliebhaber und Spirituelle einiges zu bieten. Ein besonderes Highlight ist der Phra Phutthachinnarat, eine 1,90 Meter hohe Buddha-Statue aus 2,5 Tonnen Bronze sowie ein über 100 Jahre alter Bodhi-Baum, welchen König Chulalongkorn einst auf dem Gelände rund um die Anlage einpflanzen ließ. Mindestens ebenso beeindruckend ist die große Sammlung an weiteren Buddha-Bildnissen aus unterschiedlichsten Epochen, welche Thailands vielfältige Kunst-Stile repräsentieren.
Bagan, Myanmar

Die historische Königsstadt Bagan im Herzen Myanmars umfasst über 2.000 faszinierende Sakralbauten aus längst vergangener Zeit. Über 4 Jahrhunderte hinweg bildete die beeindruckende Anlage das herrschaftliche Zentrum des aufstrebenden Königreiches, das seine Blütezeit im 11. Jahrhundert erreichte. Der bis dahin verbreitete Schlangenkult wich dem Buddhismus, welcher sich schnell in ganz Bagan etablierte und den Bau prachtvoller buddhistischer Bauten, wie des Abeyadana-Tempels oder der Dhammayazika-Pagode, nach sich zog. Heute zählt Bagan zu den größten archäologischen Stätten Südostasiens und begeistert seine Besucher mit einer Vielzahl aus prachtvollen Tempeln und Ruinen, die von der ereignisreichen Vergangenheit der eindrucksvollen Stadt zeugen.
Mahabodhi, Indien

Der 2.000 Jahre alte Mahabodhi-Tempel im Nordosten Indiens macht seinem Namen alle Ehre: Übersetzt bedeutet "Mahabodhi" so viel wie "Das große Erwachen", welches Buddha unter einer Pappel-Feige nahe des Ziegelgebäudes erlangt haben soll. Über die Jahrhunderte hinweg hinterließen Angriffe und Plünderungen ihre Spuren an dem alten Tempel, welcher nach und nach restauriert und erneuert werden konnte. Das von Sandstein-Buddhas geschmückte Bauwerk zählt heute zu den heiligsten Pilgerorten des Buddhismus und wird von Gläubigen aus dem ganzen Land besucht.
Byodo-in-Tempel, Hawaii

Im Herzen der wunderschönen hawaiianischen Insel O'ahu liegt der faszinierende Byodo-In Tempel. Das beeindruckende Bauwerk wurde 1968 zu Ehren der japanischen Immigranten errichtet, welche sich 100 Jahre zuvor zum ersten Mal auf der Pazifikinsel niedergelassen hatten. Als Nachbau des gleichnamigen, 900 Jahre alten buddhistischen Tempels im japanischen Uji bietet das architektonische Meisterwerk der zweitgrößten ethnischen Gruppe Hawaiis ein Stückchen Heimat-Geschichte. Umgeben ist die weite Anlage von malerischen Koi-Teichen, Pfauen, schwarzen Schwänen und Schildkröten sowie O'ahus Valley of the Temples Memorial Park, in welchem sich auch christliche Gedenkstätten finden. Die Schönheit des buddhistischen Glaubensortes hat sich schnell bis nach Hollywood verbreitet: In den 1980er-Jahre diente das schöne Fleckchen als Kulisse für einige Szenen der Kult-Serie Magnum.