Kulinarische Errungenschaften aus aller Welt
Ob Südamerika, Asien oder Europa: In vielen Kulturen spielt Essen eine wichtige Rolle. Bei der Zubereitung von Brot, Gemüse und Co. treffen über Generationen vererbte Familienrezepte auf jahrhundertealte Techniken, ausgewählte Zutaten und gemeinschaftliche Rituale. Die kulinarischen Errungenschaften sind somit längst Bestandteil des kulturellen Erbes eines Landes. Das sah wohl auch die UNESCO so, die einige Speisen auf die Liste des "Immateriellen Kulturerbes der Menschheit" setzte.
Armenisches Lavash

Das dünne Fladenbrot Lavash ist aus der armenischen Küche längst nicht mehr wegzudenken. Aus Weizenmehl, Salz und Wasser fertigen besonders die Frauen des Landes die traditionelle Köstlichkeit, die ofenfrisch gerne belegt mit Käse, Gemüse, Kräutern oder Fleisch gegessen wird. Aber auch erkaltet ist Lavash ein echter Gaumenschmaus, den die Armenier zum Einwickeln von anderen Speisen als eine Art Wrap benutzen. Das traditionelle Herstellungsverfahren im "Tonir" - einem Tonofen - wird von Generation zu Generation weitergegeben und ist somit fester Bestandteil der armenischen Kultur.
Kroatische Licitari

Seit dem Mittelalter stellt man in Kroatien einen traditionellen Lebkuchen her, der nicht nur köstlich, sondern auch noch ein echter Hingucker ist. Das schmackhafte Gebäck besteht aus Wasser, Mehl und Zucker und wird anschließend mit einer süßen Masse verziert. Auch heute noch zieren die häufig roten, meist herzförmigen Licitari im Winter die heimischen Weihnachtsbäume und gelten als Symbol des schönen Landes an der Adria.
Koreanisches Kimchi

Kimchi gilt als das absolute Nationalgericht Koreas. Das rote, scharf-säuerliche Gemüse wird hier rund um die Uhr serviert - egal ob zum Frühstück, Mittag- oder Abendessen. Bei der Zubereitung ist Teamwork gefragt. Im Sommer werden ausgewählte Gemüsesorten, meist Chinakohl, Frühlingszwiebeln, Rettich und Gurken, gemeinschaftlich - ähnlich wie Sauerkraut - fermentiert. Im Winter sorgt die ballaststoffreiche Kost dann für einen ordentlichen Vitamin-Kick. Das Gemüse ist nicht nur lecker, sondern mit einem hohen Gehalt an Vitamin A und Mineralstoffen wie Calcium und Eisen auch noch gesund.
Türkischer Kaffee

Zugegebenermaßen keine Speise im eigentlichen Sinne, aber dennoch eine echte Köstlichkeit: der türkische Kaffee. Mit dem Begriff ist keine spezielle Kaffeesorte, sondern die alte Zubereitungsart gemeint, die eingebunden in die traditionelle Kaffee-Zeremonie seit jeher Gastfreundschaft und Geselligkeit symbolisiert. Nicht nur in der Türkei, sondern im gesamten mittleren Osten werden die wohlduftenden Bohnen besonders fein gemahlen und in heißem, aber nicht kochendem Wasser erhitzt, bis sich das Aroma vollständig entfaltet hat. Charakteristisch ist außerdem die dicke Schaumschicht, die dem perfekt zubereiteten türkischen Kaffee das Krönchen aufsetzt.
Landesküchen: Echte Gesamtkunstwerke

Nicht nur einzelne Speisen, sondern auch gesamte Landesküchen haben es auf die Liste der immateriellen Kulturgüter der UNESCO geschafft. Dazu zählt neben der französischen Küche auch die kulinarische Welt des Mittelmeerraumes von Griechenland über Spanien und Italien bis nach Marokko. Geselligkeit wird hier beim gemeinsamen Speisen besonders groß geschrieben. Einen der heiß begehrten Listen-Plätze sicherte sich ebenfalls die traditionelle Washoku-Küche aus Japan. In dieser dreht sich alles um lokal angebaute Zutaten und frischen Fisch aus den heimischen Gewässern. Übersetzt bedeutete Washoku so viel wie "Harmonie der Speisen" und bezeichnet somit den respektvollen Umgang mit der Natur, die ihre Ressourcen für die Zubereitung der köstlichen Gerichte zur Verfügung stellt. Auch die traditionelle mexikanische Esskultur vereint den Anbau vor Ort mit jahrhundertealten Zubereitungstechniken - ein kulturelles Erbe, dass nicht nur äußerst schmackhaft, sondern auch geschichtsträchtig und nachhaltig ist.